Die Negane Stadt by Uwe Anton

Die Negane Stadt by Uwe Anton

Autor:Uwe Anton [Anton, Uwe ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Negasphäre, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2008-07-04T01:00:00+00:00


6.

Drei Einzelschritte. Doppelte Schrittfolge. Getafe, dreidrei.

Das Denken fiel Glorithlin Pal schwer. Daran trug in erster Linie das Vibra-Psi Schuld; die Strangeness-Werte hatten sich den hiesigen Bedingungen angeglichen. Ein normales Wesen würde im Zentrum der Neganen Stadt unverzüglich sterben, sogar ein Großteil der Angehörigen des Neganen Beamtenkorps. Nur genetisch angepasste Abkömmlinge konnten sich mit einigermaßen klarem Geist bewegen. In erster Linie natürlich ein genetisch veränderter Perendrix wie er, ein Mitglied der herrschenden Schicht, die die Vorgänge und Abläufe in der Neganen Stadt bestimmte und steuerte.

Aber so klar war sein Geist nun auch wieder nicht. Sein Vorgesetzter musste eine Teil-Zeremonie auswendig lernen und beherrschen, die aus 4457 Einzelschritten bestand, von ihm verlangte man knapp 2000.

Und er hatte schon bei dieser doppelten Schrittfolge Schwierigkeiten!

Getafe, dreidrei, hämmerte er sich ein und bemerkte im nächsten Augenblick, dass er ins Stolpern geriet. Immerhin erkannte er seinen Fehler sofort. Er war auf die nächsthöhere Ebene abgerutscht, Zen-San-Pet, nullvier.

Nur das nicht!, dachte er. Die Peinlichkeit ersten Ranges!

Er sah sich nach dem Zeremonienmeister um, konnte ihn jedoch nirgendwo entdecken. Vielleicht hatte er noch einmal Glück gehabt. Xrayn wurde in der Stadt erwartet, auf dem Höhepunkt der Tempolaren Zeremonie. Zuvor würde natürlich der Chaopressor eintreffen, jene Superintelligenz, die den Feldzug um die Negasphäre führte.

Und KOLTOROCS Ankunft in der Neganen Stadt war für die kommenden Tage avisiert!

KOLTOROC würde dann mit der Prüfung der Vorbereitungen beginnen, die überall in der Neganen Stadt für die Tempolare Zeremonie getroffen wurden. Alles musste perfekt sein. Der Meister würde keinen Fehler dulden, und wer versagte, würde den Assomga-Biss erleiden.

Glorithlin Pal befürchtete, dass er beim nächsten kleinen Fehler zu den Opfern gehörte.

Er öffnete und schloss hektisch das rudimentäre Kiemenpaar, hatte aber nicht das Gefühl, mehr Luft zu bekommen. Die Galamontur lag schwer wie Blei auf seinen Knochen, trieb ihm das kostbare Wasser aus dem Körper. Einen Moment lang sehnte er sich nach seinem Heimatbecken, in dem er entspannen, perlend atmen, leben konnte, doch er verdrängte den Gedanken wieder. Er lenkte ihn nur ab.

Getafe, dreidrei. Er war wieder in der Schrittfolge des Ruhms. Der hehre Tanz, den man sein Leben lang nicht vergessen wird ... Nur nicht die Schande dieser Peinlichkeit!

Die wievielte Probe war das, mit der rings um die Tempolare Arkade die Ankunft des Herrn Xrayn geprobt wurde?

Er konnte sich nicht erinnern, hatte den Eindruck, schon an unzähligen davon mitgewirkt zu haben, in diesem Universum und in dem anderen, in dem sich die Stadt vorher aufgehalten hatte.

Wenigstens lag die Überwindung der Strangeness-Werte, die durch den Transfer entstanden waren, nun hinter ihnen, wenn auch noch nicht lange. Unter dem Einfluss der Strangeness waren die Proben schwieriger gewesen, hatten den Angehörigen des Neganen Beamtenkorps wirklich alles abverlangt.

Und nun machte er so einen dummen Fehler ... Ja, eine Peinlichkeit ersten Ranges. Er fühlte sich ausgebrannt, leer, erschöpft. Wie viele Proben in einem Jahr? Vor dieser 53?

Jedenfalls zu viele.

Erleichtert nahm er das Pausensignal zur Kenntnis. Er eilte zum nächsten Wasserspender und benetzte sich mit dem kühlen Nass.

Dabei beobachtete er ein überperendrixgroßes Holo, das das Zentrum der Neganen Stadt zeigte. Unwillkürlich überkam ihn wieder tiefe Ehrfurcht.



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